the tinopener's art: Schattenland

Ein düsteres Endzeit-Poem über die Zeit der letzten Dinge,
in kalt fließenden Klang umgesetzt - eine Gedichtvertonung der
besonderen Art.


Text
Fahl lugt die Sonne hinter schmutzigen Wolkenfetzen hervor, ein paar Raben schwingen sich krächzend in den nebligen Morgen. Leichter Dunst trübt das Licht, glitzender Tau perlt von den verbrannten Gräsern, ein schwarzer Käfer kriecht schwerfällig über einen grauen, staubbedeckten Backstein; ein Blick schweift über die tote Landschaft, streift verkohlte Bäume, schwarze, leblose Stümpfe, deren Wurzeln verfault in der dampfenden Erde stecken, eine Erde, die nie mehr atmen wird; die zerbröckelnden Mauern trotzen noch dem falschen Wind; der Käfer wird langsamer, seine Beine rudern wie im Traum in der Luft, mechanisch, als ob sie nicht lebten. Ein schwarzer Schatten breitet sich düster, unheimlich aus - es wird kalt, eisiger Windhauch trifft freigelegte Nervenenden, schaudernd. (Gedicht "Schattenland" von Peter U. Lückenhaus; "memory forever"!)